Miteinander statt übereinander sprechen – was bewegt Autor*innen, im Open Access zu publizieren?

Über Open Access wird viel gesprochen und diskutiert. Nur selten kommen dabei die beteiligten Wissenschaftler*innen – die Open-Access-Autor*innen – zu Wort, oft wird aber über sie und ihre Bedürfnisse geredet. Aus diesem über soll jetzt ein mit werden!

Das BMBF-Projekt TOAA des transcript Verlags hat in einer Befragung Sichtweisen und Priorisierungen der teilnehmenden Open-Access-Autor*innen gehoben und wird zentrale Ergebnisse vorstellen. Open Access oder Paywall? Verbreitung, Lizenzierung, Nutzungsdaten, Förderungen: Welche Aspekte sind ihnen wichtig? In welchem Spannungsfeld bewegen sich Open-Access-Autor*innen der Sozial- und Geisteswissenschaften? Und wo sind die Gatekeeper: Wer informiert und berät? Wie können Verlage und andere Open-Access-Akteure wie Bibliotheken und Fachgesellschaften die Open-Access-Transformation begünstigen?

Autor*innen nicht nur des transcript Verlags und auch alle übrigen Stakeholder*innen des Open-Access-Publizierens sind herzlich willkommen, ihre Perspektiven einzubringen und zu diskutieren.

Hiermit laden wir Sie zum nächsten ENABLE!-Werkstattgespräch mit Kolleg*innen des Projekts TOAA ein:

Datum: 26.1.2023

Uhrzeit: 16.00 - 17.30 Uhr 

Eine Anmeldung für die Werkstatt ist nicht erforderlich. Sie können über den folgenden Link teilnehmen:

https://uni-due.zoom.us/j/69975332781

Meeting-ID: 699 7533 2781
Kenncode: 020795

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

 

 

Frohe Festtage und einen guten Start ins neue Jahr wünscht das ENABLE-Team!

Liebe ENABLE!-Community,

 

ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu: Wir haben präsentiert, debattiert, reflektiert, einander befragt und einander zugehört – immer mit dem Ziel, unsere verschiedenen Perspektiven auf Open Access besser kennenzulernen, Herausforderungen produktiv zu begegnen und die Open-Access-Transformation gemeinsam voran zu bringen.

Wir möchten die Gelegenheit nutzen und uns noch einmal herzlich für den regen Austausch mit Ihnen/Euch allen bedanken!

Die Werkstattgespräche finden im kommenden Jahr in einem zweimonatlichen Turnus statt. Am 26.1.2023 von 16.00 Uhr bis 17.30 Uhr widmen wir uns der Perspektive der Autor:innen auf Open Access.

Das ENABLE!-Steuerungsgremium hat ein neues Mitglied: Diane Korneli-Dreier (Dietmar Dreier Wissenschaftliche Versandbuchhandlung GmbH) wird dort künftig den Buchhandel repräsentieren.

Alexandra Jobmann befindet sich bis voraussichtlich Mitte September 2023 in der Elternzeit. In dieser Zeit wird sie von Kathrin Popp vertreten.

Ab sofort erreichen Sie uns unter der folgenden neuen E-Mail-Adresse: enable-oa@protonmail.com.

Wir freuen uns auf ein gutes neues Open-Access-Jahr 2023!

 

Mit den besten Grüßen und Wünschen aus dem ENABLE!-Steuerungsgremium

Agathe Gebert
Dorothee Graf
Joachim Höper

Diane Korneli-Dreier
Kathrin Popp
Karin Werner

Dr. Sandy Lunau

 

 

 
  Dr. Sandy Lunau
  wbg Publishing Services

 

Die wbg dringt zunehmend in das Feld des Open Access-Publishing vor. Welche Gründe dafür sind für Sie ausschlaggebend?

Als Wissenschaftliche Buchgesellschaft sind wir der Förderung von Wissenschaft und Forschung verpflichtet. Dazu zählt auch, dass die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung sichtbar und zugänglich sind. Open Access bietet das größte Potenzial, um nicht nur in der eigenen Fachcommunity, sondern auch darüber hinaus und selbstverständlich auch international wahrgenommen zu werden.

Getreu unserem Motto „Wissen teilen. Weiter denken“ teilen wir das Engagement der Open Science-Bewegung, Wissen unbeschränkt verfügbar zu machen. Es entspricht den Werten, die wir als wbg vertreten, und unserem gesellschaftlichen Auftrag, dass wir uns für einen möglichst demokratischen Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen stark machen. Open Access stellt bei diesen Bestrebungen – die Zustimmung unserer Autor:innen vorausgesetzt - das Mittel der Wahl dar.


Open Access-Publishing ist für alle Verlage eine Herausforderung grundsätzlicher Art. Welche Probleme sehen Sie und wie lösen Sie diese?

Die erste Herausforderung, die es zu bewältigen gilt, ist zweifelsohne die der Finanzierung. Auch Open Access-Publikationen werden verlegerisch betreut, fachmännisch gesetzt und müssen für eine möglichst große Verbreitung sinnvoll und langfristig platziert werden. Dadurch entstehen Kosten, die es zu decken gilt. Hier helfen langfristige Kooperationen beispielsweise mit Bibliotheken und anderen wissenschaftlichen Institutionen, die sich den gleichen Zielen verpflichtet fühlen.

Auch gegenüber innovativen Finanzierungsmodellen wie etwa dem Pledging-Verfahren, das einige Fachinformationsdienste in der Vergangenheit pilotiert haben, sind wir aufgeschlossen und haben uns erfolgreich beteiligt. Eine wichtige Stütze unserer Bemühungen im Bereich Open Access ist und bleibt aber das Print on Demand-Verfahren, das uns eine hybride Herangehensweise ermöglicht und die Werte einer Printpublikation mit den Vorteilen des digitalen Publizierens nahezu widerspruchslos verbindet.

Andere Probleme, auf die wir immer wieder stoßen, sind beispielsweise die Rechteeinholung bei der Digitalisierung älterer Titel, da sich diese durch die Vielzahl der Rollen bei wissenschaftlichen Publikationen (Herausgeber:in, Mitautor:in, Vorwortgeber:in, etc.) oftmals extrem kompliziert und langwierig gestaltet. Darüber hinaus ist die Frage der Bildrechte bei Open Access-Publikation eine Herausforderung, die letztlich nur durch eine Anpassung an die neuen Gegebenheiten wissenschaftlichen Publizierens langfristig bewältigt werden kann.


Was hat die wbg bisher aus den Open Access-Projekten gelernt?

Eine wichtige Erkenntnis, die wir aus unseren Bemühungen hinsichtlich Open-Access- Publikationen gewonnen haben, ist die, dass Open Access-Publikationen nicht zwingend in Konkurrenz zur Printausgabe stehen, sondern erstere durch die Leser:innen oft als Ergänzung und Erweiterung letzterer wahrgenommen und genutzt werden. Wir schließen daraus, dass unser hybrider Ansatz den Bedürfnissen von Autor:innen wie auch Leser:innen gleichermaßen gerecht wird, und fühlen uns in unserem Geschäftsmodell bestätigt.

Dies zeigt auch, dass Bedenken gegenüber Open Access im Hinblick auf eine mögliche Verdrängung des gedruckten Buches leicht zu zerstreuen sind. Für die wbg als Buchgesellschaft bedeutet das, dass unsere Open Access-Strategie absolut mit unserem Bekenntnis zum Kulturgut Buch zu vereinen ist.


Was sind Ihre Ziele für die Zukunft?

Open Access ist und bleibt integraler Bestandteil unserer Publikationsstrategie. Dazu wollen wir bestehende strategische Partnerschaften weiter ausbauen und neue hinzugewinnen. Zusätzlich ist es unser Ziel, hinsichtlich der technischen Möglichkeiten des digitalen Publizierens das Potenzial voll auszuschöpfen (Stichwort XML).

Außerdem arbeiten wir daran, unseren Autor:innen hinsichtlich des Metadatenmanagements noch bessere und weitreichendere Netzwerke und Kooperationen anbieten zu können.


Weitere Informationen:

Dr. Sandy Lunau
wbg Publishing Services
eMail: 
publishing@wbg-wissenverbindet.de

 

Wissenschaftsrat fordert: Open Access soll zum Standard gemacht werden

"Je schneller und breiter Forschungsergebnisse rezipiert und diskutiert werden, desto schneller können andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler darauf aufbauen. Nicht erst durch die COVID-19-Pandemie ist deutlich geworden, dass der unmittelbare freie Zugang zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen für den Fortschritt der Wissenschaft und für die Gesellschaft von großer Bedeutung ist. Der Wissenschaftsrat tritt daher dafür ein, dass die Endfassungen (Version of Record) wissenschaftlicher Publikationen sofort, dauerhaft, am ursprünglichen Publikationsort und unter einer offenen Lizenz (CC BY) frei verfügbar gemacht werden."
(Quelle: WR, 24.01.2022)

Unser nächstes ENABLE!-Werkstattgespräch am 10.11.2022 wird sich mit dem Positionspapier des Wissenschaftsrates "Empfehlungen zur Transformation des wissenschaftlichen Publizierens zu Open Access" aus dem Januar beschäftigen. Das hatte Anfang des Jahres für viel Wirbel und Aufmerksamkeit gesorgt und wir wollen darüber sprechen, welche praktischen Auswirkungen auf die jeweiligen Akteure im Publikationsmarkt es hat bzw. noch haben wird.

Datum: 10.11.2022

Uhrzeit: 16.00 - 17.30 Uhr

Eine Anmeldung für die Werkstatt ist nicht erforderlich. Sie können über folgenden Link teilnehmen:

https://uni-due.zoom.us/j/61895247098

Kenncode: 871185

Wir freuen uns auf Ihre/Eure Teilnahme!

 

Autor:innen und Rechtssicherheit für Open Access - Das BMBF-Projekt AuROA stellt am 13.10. zentrale Projektergebnisse vor

Das Projekt AuROA hat uns zu Beginn seiner Laufzeit schon einmal beehrt und wird beim nächsten ENABLE!-Werksttatgespräch seine Projektergebnisse präsentieren. Ziel war und ist es, modulare Musterverträge für Open-Access-Buchpublikationen zu entwickeln.

Die Ausgangslage seines Anliegens und die mögliche Lösung beschreibt AuROA daher wie folgt:

Bisher stellen Publikationsverträge nur selten Kollaborationen zwischen Partner:innen auf Augenhöhe dar. Durch Macht- und Wissensgefälle sind die Vertragsinhalte oft einseitig diktiert. Die wissenschaftspolitischen Rahmenbedingungen drängen Forschende häufig dazu, Publikationsverträge zu unterschreiben, die weder ihre Interessen berücksichtigen noch ihre Arbeit wertschätzen. Die Marktmacht einzelner Verlage wird dabei gestützt von Publikationszwängen, geringen juristischen Kenntnissen bei den Wissenschaftler:innen, fehlenden Standards und intransparenten Verlagsleistungen. Manche Verträge enthalten Verschwiegenheitsklauseln und gelten als unverhandelbar, etwa in Bezug auf die Rechteübertragung.

Die im Projekt AuROA entwickelten modularen Musterverträge sollen daher einen Beitrag für eine gleichberechtigtere, kollaborationsgetriebene Wissenschaftspraxis leisten und eine faire Zusammenarbeit zwischen Autor:innen und Publikationsdienstleistern ermöglichen. Sie sollen ebenfalls als unabhängige Referenzen der kritischen Bewertung und Verbesserung bisheriger Publikationsverträge dienen.

(Quelle: https://projekt-auroa.de/mustervertraege-fuer-open-access/)

Wie solche Musterverträge aussehen können, präsentieren uns die Kolleg*innen von AuROA beim nächsten ENABLE!-Werkstattgespräch am 13.10.2022

Datum: 13.10.2022

Uhrzeit: 16.00 - 17.30 Uhr

Eine Anmeldung für die Werkstatt ist nicht erforderlich. Sie können über folgenden Link teilnehmen:

https://hcu-hamburg.zoom.us/j/83986829529

Meeting-ID: 839 8682 9529
Kenncode: 683709

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Chancen und Herausforderungen der Open-Access-Transformation ‒ Tagesworkshop am  26.10.2022 

Offene wissenschaftliche Kommunikation macht nicht an Ländergrenzen halt. Vielmehr ist der vereinfachte Austausch über nationale Grenzen hinweg eine große Chance für eine offene Wissenschaftslandschaft, besonders in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Gleichzeitig liegt in der Vielzahl verschiedener Wissenschafts- und Publikationskulturen eine Herausforderung für die Open-Access-Transformation: Wie können diese zusammenarbeiten, ohne ihre jeweilige Einzigartigkeit zu verlieren?

Im Rahmen eines gemeinsamen Workshops, veranstaltet von ENABLE! und dem deutschen National Node von OPERAS, wollen wir deshalb einen Austausch zwischen der deutschen Open-Access-Gemeinschaft im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften und weiteren Initiativen aus Europa ermöglichen. Dazu laden wir Sie und Vertreter:innen aus dem europäischen OPERAS- und Open-Access-Umfeld ein, während der internationalen Open-Access-Week gemeinsam die folgenden Punkte zu diskutieren:


●   Wie stark ist der Open-Access-Gedanke bereits in der Forschungsgemeinschaft verankert?

●   Wie wird die Open-Access-Transformation europaweit in den verschiedenen Forschungsdisziplinen gestaltet?

●   Wie wirkt sich die Open-Access-Transformation auf die Bedarfe der Community aus?

●   Welche Akteure werden dabei einbezogen und dienen diese als Multiplikatoren oder sind sie eigenständige Handlungsträger?

●   Was wird benötigt, um die Transformation voranzutreiben?


Bei dem Workshop werden besonders Mittlerorganisationen wie Verlage und Bibliotheken im Fokus stehen. Weitere Informationen zum Programm folgen bald. Wir würden uns freuen, viele von Ihnen im Oktober begrüßen zu können. Die Veranstaltungssprache ist Deutsch. Um den Austausch mit Akteuren aus dem europäischen Ausland zu ermöglichen, werden einzelne Programmpunkte auf Englisch stattfinden.

Melden Sie sich jetzt an: https://us06web.zoom.us/meeting/register/tZIpfuutrD0pGdet1UPfH-mF_UVjkAPI7GqA

Bei Fragen oder Anregungen wenden Sie sich gerne jederzeit an: operas-ger@maxweberstiftung.de

Hier geht es zum Programm: https://operas-ger.hypotheses.org/1829